Angekommen in Chicago

 

Die Lust auf diese Tour entstand nach einer Fernsehsendung, in der  Hanni Hüsch, die ZDF-Korrespondentin in den USA über den Oregon-Trail berichtete, der Trail, auf dem zigtausend Siedler Mitte des 19. Jahrhunderts nach Oregon gezogen sind. Nach der Sendung ist uns klar: Den Weg wollen wir auch machen. Nicht so beschwerlich wie seinerzeit mit Ochsenkarren, sondern „bequem“ mit unseren Fahrrädern. Aber kaum, dass wir uns intensiver mit der Tour beschäftigten, tauchten Extrawünsche auf:  Ein „kleiner“ Abstecher durch den Yellowstone Nationalpark wäre doch schön, ein Rodeo möchten wir irgendwo mal miterleben. Zudem stellte sich bei näherem Hinsehen heraus, dass die Route der Siedler entlang des Snake Rivers für uns nicht möglich war. Dort führt jetzt die Interstate 30 entlang, die wir nicht fahren wollten und durften. Schließlich – und das war ein ganz entscheidender Punkt – stellten wir fest, dass im Sommer der Wind vorherrschend aus nordwestlicher Richtung kommt. Bei historisch korrekter Route von Ost nach West hätten wir also meistens Gegenwind gehabt. Deshalb entschlossen wir uns, von West nach Ost zu fahren. Eine gute Entscheidung, denn nur an wenigen Tagen hatten wir Gegenwind. An den meisten Tagen war der Wind wie ein guter Freund. Und auch in der „falschen“ Richtung stießen wir immer wieder auf Spuren der verschiedenen Trails.

Literatur über diese Fahrt gibt es wenig. Wir hatten Atlanten von Delorme, haben im Internet recherchiert und uns in den Tourist Offices mit Karten und Campingplatzverzeichnissen eingedeckt. Alles erwies sich häufig als fehlerhaft, eine eingezeichnete Straße endete nach längerer Schotterpiste im Nirvana, angegebene Campingplätze existierten nicht mehr. So wurde es eine abenteuerliche, wunderschöne Fahrt!

Gestartet am 27. Juli in Portland/Oregon,  sind wir am 29. August in Chicago angekommen. Eine Tour mit reichlich Steigungen, doch häufig war die Hitze unser größter „Feind“. Temperaturen um und über 40 Grad waren auf dem ersten Teil keine Seltenheit. „Long Distance Biker“ sind hier eher ungewöhnlich, so dass wir an vielen Stellen mit ganz vielen Menschen ins Gespräch kamen und die Offenheit und Hilfsbereitschaft der AmerikanerInnen genossen haben.

Hier findet ihr Fotos und ein Roadbook.

 

 

2009 - Wer hier einen Radweg erwartet, liegt falsch! Die Radroute führt größtenteils

auf dem Seitenstreifen der Highways entlang.

2012 - Auch bei einer gemeinsamen Radtour ist man oft stundenlang mit sich alleine.

2015 - Die Transalpina -eine der Traumstraßen Europas, für uns eine Herausforderung.

2016- Eine Reise ins Unbekannte!

2017 - Eine Fahrt in ein vertrautes Land - dieses Mal etwas anders!

Das gehört (leider) bei allen Fahrten dazu: Der "worst case" waren bisher drei Platten am Tag, im besten Fall haben wir nur vier bis fünf auf der ganzen Fahrt, Gut, dass Hans-Friedrich Profi ist und wir dank der guten Wartung durch das Fahrradkontor noch keine wirlich schwerwiegenden Probleme hatten.